Eine Schwangerschaft kann vorzeitig mit einer Fehlgeburt enden. Dies bedeutet Tod und Abschied,
kurz nach dem die Frau begonnen hat, sich in ihrem Körper, in ihren Gefühlen und in ihrem Denken
auf Leben und Ankommen ihres Kindes einzurichten. Den biologischen Verlauf des
Fehlgeburtsgeschehens zu kennen, gibt der betroffenen Frau und ihrem Partner Orientierung und
leitet sie durch das ganze Geschehen. So kann sie diese Erfahrung aus eigenen Kräften gestalten und
gezielt Unterstützung in Anspruch nehmen, die sie darin bestärkt. Den begleitenden Fachleuten dient
das Wissen um das körperliche und emotionale Geschehen, um die jeweilige Situation zu erfassen,
einzuschätzen und adäquat zu handeln. Im Rahmen interventionsreicher Geburtsmedizin sind wir
heute umso mehr gefordert, genau hinzuschauen, was die Physiologie eines Geschehens unterstützt – und was sie hindert. In dieser Fortbildung richten wir den Blick auf die ursprüngliche Hebammenarbeit: sachkundige, bestärkende Begleitung von Frauen bei allen Ereignissen der Fruchtbarkeit.
Ziele:
Die Teilnehmenden
- kennen die verschiedenen Verlaufsformen einer Fehlgeburt
- vertiefen ihr Wissen zur Einschätzung der Situation und dem erforderlichen Handeln
- kennen die Möglichkeiten und Grenzen abwartenden Verhaltens und gezielt angewendeter
Interventionen
- sind sensibilisiert für das somatische und psychische Erleben der Schwangeren
Inhalt:
- Phänomen Fehlgeburt
- Fehlgeburt im ersten und im zweiten Trimenon
- Erfassung und Einschätzung der Situation und adäquates Handeln
- Abwartendes Verhalten und bedarfsorientierte Interventionen
- Prozessgeschehen
- Das Erleben der werdenden Eltern
- Das fehlgeborene Wesen